Shifting Identities / Gleitende Identitäten
24.01.– 30.03.2025 , 11:00–23:00, daily
Im_Schaufenster, Feldbergstrasse 76, 4057 Basel
Artists: Ferhat Özgür, Hörner/Antlfinger, Jessica Dudziak, Lisa Hoffmann & Moritz Hossli, Leah Studinger & Raphael Reichert.
Curators: Toni Stooss, Bern and Videocity
‘Im_Schaufenster’, a new showcase for art in Kleinbasel.
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Das Konzept des ersten Programms für das Schaufenster von in Kleinbasel neuen Kunstraum «Im_Schaufenster» ist vom Berner Kurator Toni Stooss erstellt. Nachdem er es letztes Jahr für die REX Box des Kino REX in Bern entwickelt hat, ist es nun mit weiteren Künstler:innen und Videos ergänzt.
«Shifting Identities / Gleitende Identitäten» von Toni Stooss
Gesellschaftliche Utopien, Träume vom «Global Village» und Theorien vom «Ende der Geschichte» scheinen angesichts multipler Krisen und sich wandelnder globaler Machtverhältnisse endgültig gescheitert zu sein. Was vermag die Kunst im Zeitalter von virtuellem «Second Life» und realen Kriegen und Migration zu schaffen, wie stellen sich angesichts des Wertewandels neue Identitäten her, ohne dass die Künstler:innen ins Distopische abgleiten?
Sowohl die Gender-Debatte wie Probleme der Identitätsfindung dringen heute in breite Gesellschaftskreise vor, während sich transmedial schaffende Künstler:innen schon vor Jahren mit einzelnen Aspekten der interagierenden Problemkreise befasst haben und es fortwährend tun. Unter dieser Perspektive umfasst die zeitgenössische Videoproduktion multiple Ansätze, von persönlichen Rollenspielen bis zum «Leben» als Avatar in digital erschaffenen Welten, wobei das Performative die gemeinsame Basis darstellt.
Ausgehend vom Begriff der «Shifting Identities/Gleitende Identitäten» wurden fünf Videos von Künstler:innen ausgewählt, die sich dem Thema des Identitätswandels in visualisierten Gesten nähern, einmal witzig, ein andermal pathetisch formuliert. Sie reichen von der Aufzeichnung eines Akts zivilen Ungehorsams über die Phantasie des «cross-species»-Zusammenlebens von Mensch und Tier, das poetische Porträt einer Drag-Queen und die Identitätsverschiebungen in der «Fashion»-Szene bis zur Bildmetapher für heutige Migration.
Social utopias, dreams of the "global village" and theories of the "end of history" seem to have finally failed in the face of multiple crises and changing global power relations. What can art achieve in the age of the virtual "Second Lives", real wars and migration? How can new identities be created in the face of changing values without artists slipping into the dystopian?
Both the gender debate and identity search are now penetrating broad social circles, but transmedia artists have been addressing individual aspects of these intersecting sets of questions for years and continue to do so. From this perspective, contemporary video production encompasses multiple approaches, from individual role-playing to "living" as an avatar in digitally created worlds, with the performative aspect offering a common ground.
Based on the concept of "Shifting Identities", the selection comprises five video works that approach the theme of identity in visualised gestures, sometimes witty, sometimes pathetically formulated. They range from the recording of an act of civil disobedience to the fantasy of the "cross-species" coexistence of humans and animals, the poetic portrait of a drag queen and the identity shifts in the fashion scene to a visual metaphor for contemporary migration.